Durch den anhaltenden Camping-Boom sind ab dem Frühjahr viele Campingplätze überfüllt und ruhesuchende Naturliebhaber haben es schwer. Da bietet sich der Besuch von privaten Campingplätzen an.

Camping auf dem Bauernhof oder Weingut

Private Campingplätze findest du nicht nur in Deutschland, sondern ebenso europaweit. Oftmals werden einige Wohnmobil- oder Wohnwagenstellplätze von landwirtschaftlichen Betrieben angeboten. So kannst du auf Bauernhöfen oder Weingütern übernachten sowie Brauereien besuchen und dabei weitere private Angebote nutzen. Einige Stellplätze finden sich auch in großen, privaten Gärten, in Dünen oder auf abgelegenen Wiesen.

Aufgrund des sehr kleinen Angebots an Stellplätzen kommen nur wenige Menschen zusammen, gleichzeitig sollte vorher immer eine Reservierung getätigt werden. Reist du nur mit Zelt, kläre am besten vorher ab, ob auch ein Zeltplatz vorhanden ist. Möchtest du mit deinem Haustier verreisen, frage ebenfalls vorher deinen Gastgeber, ob Hunde oder Katzen erlaubt sind. Ob Hotel oder Campingplatz die bessere Wahl für deinen Urlaub mit Hund ist, erfährst du in unserem Beitrag.

Welche Vorteile haben private Campingplätze?

Das Campen auf privaten Campingplätzen bietet nicht nur mehr Ruhe als ein gewöhnlicher Campingplatz. Oftmals kannst du so eine bestimmte Region oder ein Land viel besser kennenlernen. Du bekommst einen Einblick in die Kultur oder kannst besondere kulinarische Spezialitäten kosten. Denn viele der landwirtschaftlichen Betriebe bieten den Verkauf eigener Produkte an oder können dir besondere kulinarische Tipps aus der Umgebung geben.

Zudem bist du mit deinem Camper direkt in der Natur und auf dem Land. Hier bekommst du Ruhe, weniger Menschen und gleichzeitig – wenn gewünscht – einen engeren Kontakt zu den dort lebenden Menschen. Manchmal gibt es auch besondere Angebote und Veranstaltungen für Gäste, an denen du teilnehmen kannst oder du nutzt deinen Stellplatz als Ausgangspunkt für Erkundungen mit dem Camper.

Welche Nachteile haben private Campingplätze?

Ein für manche größerer Nachteil sind die sanitären Anlagen von privaten Campingplätzen. Eine Toilette steht meist zur Verfügung, manchmal aber nur als Teil des privaten Sanitärbereichs. Alle weiteren sanitären Einrichtungen wie eine Dusche oder Waschmöglichkeiten sind nicht immer vorhanden. Manche Campingplätze verzichten zudem komplett auf einen Sanitärbereich, sodass du dich selbst versorgen musst. Hier gilt es, sich seinen Bedürfnissen bewusst zu werden und bei der Buchung ganz genau zu schauen, um keine Enttäuschung zu erleben.

Die weitere Ausstattung mit Extras – wie Frischwasser oder WLAN – ist ebenfalls nicht immer vorhanden oder nur spärlich. Erkundige dich einfach vorher bei deinem Wunsch-Campingplatz und sei auf die entsprechende Situation vorbereitet.

So ein privater Campingplatz ist somit eher minimalistisch ausgestattet, dafür bekommst du viel Ruhe und Naturnähe.

Wo kann Ich private Campingplätze finden?

Um private Campingplätze für deinen Urlaub zu finden, gibt es inzwischen einige Websites, Stellplatzführer und Apps. Sowohl für Deutschland als auch für das europäische Ausland. Einige Seiten findest du in unserer Liste.

Deutschland:

Österreich:

Niederlande:

Spanien:

Italien:

Portugal:

EU

Wie kann ich mein eigenes Grundstück zur Verfügung stellen?

Bietet dein Grundstück genug Platz, kannst du anderen Menschen einen Stellplatz für ihren Urlaub mit Wohnmobil, Caravan oder Zelt anbieten. Das bietet sich insbesondere für Menschen mit viel Garten oder landwirtschaftliche Betriebe an. Wenn du möchtest, kannst du so auch etwas dazu verdienen. Einige private Stellplätze werden kostenlos angeboten, andere sind hingegen gebührenpflichtig. Wie du das für deinen eigenen Campingplatz regeln möchtest, entscheidest am Ende du.

Möchtest du Stellplätze auf einem privaten Campingplatz zur Verfügung stellen, erkundige dich vorher in der Campingverordnung deines Bundeslandes und deiner Gemeinde nach den geltenden Bedingungen. Generell ist auf Bundesebene geregelt, was ein Campingplatz ist und was nicht und worauf geachtet werden muss. Manche Gemeinden haben allerdings eigene Vorstellungen, sodass es teilweise regionale Unterschiede gibt. Allgemein ist es erlaubt, drei Stellplätze temporär zu vermieten oder ein Wohnmobil dauerhaft auf seinem Grundstück zu parken. Zusätzliche Maßnahmen brauchen hier, abgesehen von einigen Regionen, nicht ergriffen werden. Möchtest du mehr Stellplätze anbieten, musst du dich nach der Campingverordnung richten.

Muss ich ein Gewerbe anmelden?

Bietest du deinen privaten Campingplatz kostenlos an, musst du dafür kein Gewerbe anmelden. Im Zweifel erkundige dich bei deinem Steuerberater. Möchtest du deine Stellplätze hingegen gegen Gebühr zur Verfügung stellen, musst du ein Gewerbe anmelden. In Deutschland darfst du nur einen sehr geringen Betrag ohne Anmeldung dazu verdienen. Sobald eine Gewinnerzielungsabsicht besteht – und bei Gebühren besteht das durchaus – musst du wenigstens ein Kleinunternehmen beim Finanzamt anmelden. Ein Steuerberater kann dir hierbei schnell und einfach helfen sowie alle nötigen Fragen klären.

Erkundige dich zudem über mögliche Versicherungen. Was ist, wenn ein Baum auf ein Wohnmobil fällt? Was, wenn das Grundstück überschwemmt wird und Wasser in die Wohnwagen steigt? Diese Fragen sollten vorab geklärt werden, um auf der sicheren Seite zu sein.

Tipp: Falls du nach Erfahrungswerten suchst, schau einmal auf den Websites oben vorbei. Vielleicht findest du über die Suche private Campingplätze in deiner Nähe. So kannst du mit den Betreibern in Kontakt kommen und ihr könnt euch austauschen.

Entspannen in der Natur

Camping auf privaten Grundstücken kann minimalistisch sein, aber dafür bist du Mitten auf dem Land und unter Leuten, die dir alles über ihre Region erzählen können. Es gibt kein Gedrängel im Kiosk, keinen Nachbarn direkt neben deinem Wohnmobil, keine Schlange vor dem Waschraum. Wenn ein Campingplatz das Hotel der Campingszene ist, sind private Campingplätze kleine, gastfreundschaftliche, familiäre B&B‘s. Beides kann schön sein, aber ist nicht unbedingt für jeden Camper etwas.