Immer mehr Menschen schaffen sich ein Wohnmobil an und stellen es dauerhaft auf einem Campingplatz ab. Um im Schadensfall nicht auf hohen Kosten sitzen zu bleiben, ist eine Dauercamper-Versicherung notwendig.

Was ist eine Dauercamper-Versicherung?

Ein zweites Zuhause auf Rädern ist für Camper ein wahrgewordener Traum. Doch damit die Freude auch bleibt, solltest du dich mit einem passenden Versicherungsschutz für dein Mobilheim beschäftigen. Eine Campingversicherung ist in erster Linie für Dauercamper vorgesehen. Sie dient dazu, Wohnwagen und Wohnmobile auf dem Campingplatz abzusichern. Die Dauercamper-Versicherung gilt vor allem für Mobilheime, die dauerhaft abgestellt sind und keine Zulassung mehr haben. Sie können also auf eigener Achse nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen. Damit dein Wohnwagen bei etwaigen Risiken durch Sturm, Hagel oder Diebstahl versichert ist, solltest du eine Dauercamping-Versicherung abschließen. Das bewahrt dich im Schadensfall vor hohen Kosten und damit verbundenen notwendigen Reparaturkosten. Eine normale Wohnwagenversicherung kommt in der Regel nicht für Schäden auf, die bei einer dauerhaft stationären Nutzung entstehen.

Was beinhaltet die Dauercamping-Versicherung?

Der Versicherungsumfang variiert nach Anbieter und Tarif. In der Regel ist der Wohnwagen oder das Wohnmobil selbst sowie alle fest verbauten Teile wie SAT-Anlagen und Vorzelte mitversichert. Teilweise gilt die Versicherung nicht nur für Standwohnwagen, sondern auch für ein Mobilheim, Chalet, Tiny House, Bauwagen, Zirkuswagen, Wohnmobil oder Wohncontainer ohne festes Beton-Fundament. Als Abstellplatz zählt ein offizieller Campingplatz für Dauercamper, den Behörden, Unternehmen oder Vereine zur Verfügung stellen. Der Geltungsbereich umfasst je nach Tarif den Raum Deutschland oder Europa. Dauercamper können ihr Mobilheim in den ersten fünf Jahren zumeist zum Neuwert versichern lassen. Danach gilt der Zeitwert. Wie hoch die Versicherungsleistung ist, hängt vom Wert des versicherten Mobilheims und der darin befindlichen Gegenstände ab.

Versicherung für bewegliche Sachen

Darauf aufbauend kann der Versicherungsnehmer den Umfang der versicherten Sachen nach Bedarf erweitern. Die Inhaltsversicherung für die beweglichen Sachen ist wie eine Hausratversicherung. Sie beinhaltet beispielsweise:

  • das gesamte bewegliche Inventar im Wohnwagen
  • Gegenstände des persönlichen Bedarfs wie Kleidung
  • elektronische Geräte wie Fernseher oder Waschmaschine
  • Inhalt des Vorzelts, Markisen, Schutzdächer
  • Carport und Pavillons
  • massive Nebengebäude mit maximal 10 Quadratmetern

 

Zusätzliche Standplatz-Haftpflichtversicherung

Sinnvoll ist zudem auch eine Standplatz-Haftpflichtversicherung. Für Schäden, die auf dem Dauercampingplatz beim Nachbarn entstehen, kommt nicht immer die deine private Haftpflicht auf. Bei dem entstanden Sachschaden oder sogar Personenschaden beim Campingnachbarn versichert jedoch die Standplatz-Versicherung. Der Versicherungsschutz gilt beispielsweise, wenn dein Mobilheim brennt und das Feuer übergreift.

Welche Risiken sind mitversichert?

Der Versicherungsschutz besteht bei den versicherten Gefahren, die im Vertrag vereinbart sind. Das sind in der Regel folgende:

  • Naturgewalten wie Blitzschlag, Hagel und Sturm
  • Brand und Explosionen
  • Erdbeben, Erdsenkung und Erdrutsch
  • unmittelbare Einwirkung von Schneedruck und Lawinen
  • Schäden durch Leitungswasser oder Rohrbruch durch Frost
  • Einbruchdiebstahl, Schäden durch unbefugten Gebrauch oder böswillige Handlungen wie Zerstörung durch fremde Personen
  • Glasbruch am Objekt oder Inventar
  • teilweise Hochwasser oder Überschwemmung

Wie hoch ist die Versicherungssumme bei einem Schaden?

Die Versicherungssumme ist der Betrag, den der Versicherer an dich als Versicherungsnehmer maximal bei einem Schaden bezahlt. Entweder legt der Anbieter die Versicherungssumme pauschal fest oder der Versicherte legt sie selbst fest. Dafür musst du wissen, welchen Wert dein Wohnwagen, die mitversicherten Sachen und eventuell das Inventar haben. Der Gesamtwert entspricht dann der maximalen Erstattung im Fall eines Totalschadens. Bei einigen Anbietern ist zudem ein Selbstbehalt vorgesehen.

Wann leistet die Kfz-Haftpflichtversicherung?

Wohnwagen, die du nicht dauerhaft auf einem Campingplatz abstellst, sind über die herkömmliche Kfz-Versicherung versichert. Du brauchst mindestens eine Kfz-Haftpflicht, um dein Reisemobil nutzen zu können – sie ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Haftpflichtversicherung leistet bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden durch dritte Personen. Damit du dich bei Schäden am eigenen Wohnmobil abgesichert bist, kannst du zwischen einer Versicherung mit Teilkasko oder Vollkasko wählen. Erstere kommt bei Schäden durch Naturgewalten, Tierbiss, Diebstahl oder Wildunfall auf. Eine Vollkasko-Versicherung schützt auch bei Schäden am Mobilheim, die du selbst verursacht hast. Zusätzlich gibt es Campingversicherungen, die nicht für Dauercamper vorgesehen sind. Dazu zählen beispielsweise eine Inhaltsversicherung oder Reiseversicherung.

Welche Campingversicherung ist die richtige?

Wenn du deinen Caravan für längere Zeit auf einem Campingplatz abstellen möchtest, ist eine Dauercamper-Versicherung in jeden Fall sinnvoll. Campingversicherungen unterscheiden sich je nach Anbieter im Leistungsumfang und in der Beitragshöhe. Die Camping-Versicherung gibt es bei gängigen Versicherern wie Allianz, ADAC, DEVK, Ergo oder der Oberösterreichischen Versicherung. In jedem Fall gilt: Je teurer der Wohnwagen des Dauercampers, desto höher ist der Jahresbeitrag für die Versicherung. Für abgemeldete Fahrzeuge greift die herkömmliche Kfz-Haftpflichtversicherung nicht mehr. Um dein zweites Zuhause abzusichern und das finanzielle Risiko bei einem Schaden zu verkleinern, solltest du eine Dauercamper-Versicherung abschließen. Nimm dir für den Vergleich der einzelnen Versicherungen genügend Zeit und lass dich zu einem umfassenden Versicherungsschutz beraten. Achte vor allem auf die einzelnen Komponenten, die du versichern möchtest.