Wenn du deinen Camper nur in den Sommermonaten nutzen möchtest, kannst du mit einem Saisonkennzeichen fürs Wohnmobil und einer Ruheversicherung Geld sparen. Wie das geht, erfährst du hier.

Was ist ein Saisonkennzeichen für das Wohnmobil?

Das Saisonkennzeichen ist ein beliebter Weg, in der reisefreien Zeit die Kosten für Fahrzeuge zu reduzieren. Auch wenn das Wintercamping immer beliebter wird, nutzen viele Campingfreunde ihr Wohnmobil nicht das ganze Jahr. Darum kann ein Saisonkennzeichen oft sinnvoll sein. Im Unterschied zu einem normalen Kennzeichen hat es mit der Zulassung nur einen begrenzten Betriebszeitraum. Dieser ist jedes Jahr identisch. Die Zulassung gilt immer vom Beginn eines bestimmten Monats bis zum Ende eines späteren Monats. Das heißt das Saisonkennzeichen gilt immer für volle Monate. Dadurch musst du in der Zeit, wo du das Wohnmobil nicht nutzt wird, weder Versicherung noch Kfz-Steuer bezahlen. Ein Saisonkennzeichen wirkt sich also günstig auf die Versicherungsbeiträge aus. Der Versicherungsschutz bleibt aber – unter bestimmten Bedingungen – als Ruheversicherung bestehen. Die Monate, in denen das Saisonkennzeichen gültig sein soll, können bei Bedarf jederzeit individuell angepasst werden. Die kostenpflichtige Änderung betrifft dann nicht eine einzelne Saison, sondern ist dauerhaft ausgelegt. Beim Festlegen der Saison ist zu beachten, dass der Geltungszeitraum mindesten 2, höchstens jedoch 11 Monate betragen darf.

Wo kannst du das Wohnmobil während der Ruhezeit abstellen?

Während der Ruhezeit muss das Fahrzeug auf einem privaten und sicheren Platz abgestellt sein und darf nicht im öffentlichen Verkehr bewegt werden. Als sicherer Platz gilt zum Beispiel:

  • ein geschlossener Raum zum Einstellen des Fahrzeugs (z.B. eine Garage)
  • ein eingegrenzter Abstellplatz (von einem Zaum, einer Hecke oder einer Mauer umgeben)

Wer diese Regeln missachtet und sein Fahrzeug mit abgelaufenem Saisonkennzeichen während der Ruhezeit im öffentlichen Straßenverkehr fährt oder es an öffentlichen Straßen und Plätzen abstellt, muss mit einem Bußgeld rechnen.

Wie sieht ein Saisonkennzeichen aus?

Im Durchschnitt beträgt die Gebühr für die Zulassung des Saisonkennzeichens 27 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Kennzeichenschilder und deren Prägung von 15 bis 25 Euro. Während des Nutzungszeitraums kommen zudem die Kosten für die Kfz-Steuer und die Kfz-Versicherung auf dich zu.

Aufgebaut ist das saisonale Kennzeichen fast wie ein normales Kennzeichen, das du an den meisten Autos findest. Die beiden Arten von Kennzeichen unterscheiden sich nur auf der rechten Seite. Dort trägt die Zulassungsstelle auf dem Saisonkennzeichen den gewünschten Zeitraum ein, in dem du das Fahrzeug nutzen darfst. Oberhalb des Strichs steht der erste Monat des Betriebszeitraums, darunter der letzte. Stehen dort also beispielsweise die Zahlen „04“ und „10“ bedeutet das, dass das Auto von Anfang April bis Ende Oktober zugelassen ist.

Das Saisonkennzeichen ist meist für Cabrios, Campingfahrzeuge und Motorräder sinnvoll, da diese im Winter häufig nicht genutzt werden.

Vor- und Nachteile des Wohnmobil-Saisonkennzeichens

Das Kennzeichen bringt für Besitzer eines eigenen Fahrzeugs einige Vorteile mit sich. Zu diesen gehören:

  • das Campingfahrzeug muss nicht jedes Jahr an- und abgemeldet werden
  • außerhalb der versicherten Saison greift die Ruheversicherung
  • Ersparnisse in der Kfz-Versicherung und der Steuer

Wenn du überlegst, dir auf der Kfz-Zulassungsstelle ein eigenes Wohnmobil-Saisonkennzeichen ausstellen zu lassen, solltest du auch die Nachteile beachten:

  • das Fahrzeug darf außerhalb der vereinbarten Saison nicht im öffentlichen Verkehr bewegt werden – auch nicht für einen Besuch beim TÜV oder bei anderen Untersuchungen
  • ein früherer Start in die Saison muss inklusive eines neuen Kennzeichens extra beantragt werden – das ist aufwendig und kostet Geld
  • lohnt sich finanziell nur, wenn du dich für mehrere Jahre festlegen möchtest

Da du ein solches Kennzeichen bestenfalls nur einmal beantragst, kannst du damit Zeit, Geld und Nerven sparen. Allerdings solltest du dir vorher bewusst sein, dass du in der Folge an den vorgegebenen Zeitraum gebunden bist. Zwar lässt sich die Saison auch individuell bei Bedarf ändern, aber dies ist teuer. Für Urlauber, die gern spontan verreisen und sich nicht an feste Monate binden lassen wollen, kann sich das individuelle An- und Abmelden des Fahrzeugs finanziell mehr lohnen.

Was ist eine Ruheversicherung fürs Wohnmobil?

Eine sogenannte Ruheversicherung muss normalerweise nicht extra beantragt werden. Wenn du dein Fahrzeug abmeldest, gibt die zuständige Zulassungsstelle die Außerbetriebsetzung automatisch an den Versicherer weiter. Die Ruheversicherung tritt dann für das stillgelegte Auto oder Wohnmobil automatisch in Kraft. Bei einer erneuten Anmeldung des Fahrzeugs wird der bestehende beitragspflichtige Versicherungsvertrag unmittelbar wieder aufgenommen.

Die Ruheversicherung lohnt sich besonders für Saisonfahrer. Das Saisonkennzeichen deckt immer nur den Zeitraum ab, in dem du auch wirklich mit deinem Fahrzeug fährst. Die Ruheversicherung deines Kfz-Versicherers schützt dann automatisch den Zeitraum außerhalb der Saison ab und dein Campingfahrzeug ist durchgängig versichert.

Beitragsfreie und beitragspflichtige Ruheversicherung

Wenn du dein Fahrzeug abmeldest und später wieder zulässt, geht die bereits bestehende Versicherung bei vielen Anbietern automatisch in die beitragsfreie Ruheversicherung über. Auch bei saisonalen Kennzeichen ist das der Fall, sobald die vereinbarte Saison endet. Die beitragsfreie Ruheversicherung kann nur dann eingeräumt werden, wenn dein Vertrag bei deiner Kfz-Versicherung bereits mindestens ein Jahr besteht.

Neben der kostenfreien gibt es auch eine beitragspflichtige Ruheversicherung. Diese kann abgeschlossen werden, wenn du dir ein Wohnmobil kaufst, das vorher noch nicht zugelassen war und das du nicht direkt nutzen möchtest. Diese Art der Versicherung macht dann Sinn, wenn du Zeit bis zur nächsten Zulassung überbrücken willst und dein Wohnmobil trotz der Standzeit einen Versicherungsschutz haben soll. Wenn du das Fahrzeug aber direkt nach dem Kauf anmelden und benutzen möchtest, kannst du direkt eine normale Kfz-Versicherung abschließen. Diese beinhaltet dann meist wieder die beitragsfreie Ruheversicherung.

In der Regel umfasst die Ruheversicherung folgende Verischerungsleistungen:

  • eine Haftpflichtversicherung
  • eine Umweltschadenverischerung
  • eine Teil- und Vollkasko, sofern das Fahrzeug zuvor kaskoversichert war – das ist besonders wichtig für Schäden durch Sturm, Hagel und Blitzschlag sowie Marderbiss und Diebstahl

Die angebotenen Leistungen können sich jedoch von Versicherung zu Versicherung unterscheiden.

Was bei der Ruheversicherung zu beachten ist

Bei der Ruheversicherung müssen die Fahrzeuge meist mindestens 14 Tage stillgelegt sein, damit der Versicherungsschutz greift. Dieser ist dann in der Regel maximal 18 Monate gültig. Außerdem muss das stillgelegte Fahrzeug bei vielen Versicherungsanbietern auf einem umfriedeten Abstellplatz oder in einer Garage stehen. Weiterhin darf der Wohnwagen während der Stilllegung nicht im öffentlichen Straßenverkehr gefahren werden.

Auch deckt nicht jede Ruheversicherung jedes einzelne Fahrzeug ab. Deshalb solltest du dich im Vorfeld gut darüber informieren, ob dein eigenes Wohnmobil, Cabrio oder Motorrad auch abgedeckt ist. Weitere nützliche Informationen über Versicherungen für dein Reisefahrzeug findest du hier.