Mit einer guten Wohnmobil-Isolierung kannst du dein Fahrzeug vor Kälte und Feuchtigkeit schützen. Wir erklären dir, welches Material und welche Technik geeignet sind.

Warum solltest du dein Wohnmobil dämmen?

Ob du vorwiegend bei Wärme oder Kälte unterwegs bist – eine Dämmung für deinen Camper ist immer sinnvoll. Sie sorgt dafür, dass der Wärmeaustausch zwischen Innenraum und Außenbereich langsamer stattfindet. Im Sommer heizt sich der Innenraum durch die Isolierung weniger auf. Im Winter bleibt ein isoliertes Wohnmobil länger warm. Das Isoliermaterial hilft auch bei Feuchtigkeit, die durch das Atmen und Kochen entsteht. Bei einem ungedämmten Fahrzeug kann der Wasserdampf an der kalten Metallwand kondensieren. Dadurch könnte sich Schimmel oder Rost bilden. Durch eine Dämmung kannst du den Taupunkt jedoch an die Außenseite des Wohnmobils oder Wohnwagens verlagern. So bleibt es im Innenraum trocken. Ein weiterer Vorteil der Wohnmobil-Isolierung ist die Eindämmung von Geräuschen bei der Fahrt.

Welches Material gibt es für die Dämmung?

Das Material solltest du bewusst auswählen, denn es entscheidet über die Qualität der Dämmung. Es gibt folgende Möglichkeiten:

  1. Styropor

Styropor ist zwar sehr günstig, für das Wohnmobil jedoch unpraktisch. Es ist nicht flexibel und lässt sich somit nur schwer an den gewölbten Flächen im Wohnmobil anbringen. Zudem ist es nicht feuerfest und kann unangenehm quietschen.

  1. Glaswolle

Matten mit Glaswolle dienen zwar beim Hausbau als Wärmedämmung, sind aber beim Ausbau vom Campingbus ungeeignet. Glaswolle kann die Haut reizen. Es nimmt auch Feuchtigkeit auf und müsste zusätzlich mit einer aufwendigen Dampfsperre versehen werden.

  1. Hanf oder Kork

Ökologische Wärmeplatten gibt es aus Hanf oder Kork. Hanf hat ebenfalls das Problem mit der Feuchtigkeitsaufnahme. Korkplatten sind gut zu verarbeiten, aber relativ teuer.

  1. Armaflex, Armacell oder X-Trem Isolator

Armaflex besteht aus dichtem Schaumstoff und ähnelt Camping-Isomatten. Die Armaflex-Isolierung eignet sich sehr gut für das Reisemobil, da sie keine Feuchtigkeit aufnimmt. Zudem ist das Material nur schwer entflammbar und sehr flexibel. Dadurch passt es sich leicht an die Flächen des Campers an. Armaflex ist als selbstklebende und nicht-selbstklebende Variante für die Wohnmobil-Isolierung erhältlich. Es gibt auch fertige Pakete von Armacell, die selbstklebende Isolierplatten, Cleaner, Tape und Messer beinhalten.

Welche Stellen solltest du isolieren?

Die größten Flächen im Campingbus sind Boden, Dach und Seitenwände. Die Isolierung dieser Flächen macht den größten Teil der Dämmwirkung aus. Fenster und Türen kannst du natürlich aussparen. Allerdings solltest du das Armaflex soweit wie möglich an den Rand kleben. Die Ablaufkanäle für kondensiertes Wasser bleiben jedoch frei. Für besonders schwer erreichbare Stellen wie Tür- und Fensterränder kannst du das Isoliermaterial in Form von Klebestreifen verwenden. Auf dem Boden ist eine gute Isolierung besonders wichtig. Am besten bringst du einen Abstandshalter zwischen Metall-Untergrund und der darauf liegenden Boden-Platte an. Dafür kannst du Kanthölzer mit einer Höhe von 20 Millimeter längs und quer mit einem Kleber auf dem Boden deines Campers anbringen. So wird die Isolierung nicht zerdrückt, wenn du auf der Boden-Platte läufst.

Wie bringst du die Wohnmobil-Isolierung an?

Wenn du dich für ein Material entschieden hast, geht es an die Anbringung der Wohnmobil-Isolierung. Am besten trägst du bei der Verarbeitung Handschuhe. Zunächst solltest du den Fahrzeugraum soweit es geht, entkernen. Du entfernst also Sitze, Verkleidungen und Trennwände. Anschließend reinigst du den Untergrund, um ihn von Feuchtigkeit, Fett und Dreck zu befreien. Wenn dir beim Reinigen Rost auffällt, kannst du die Stellen versiegeln, bevor du die Dämmung anbringst. Vor allem selbstklebendes Armaflex ist für Ungeübte von Vorteil, da es leicht zu verarbeiten ist.

Am besten isolierst du zunächst die großen Flächen, indem du sie grob ausmisst und die Maße auf das Armaflex überträgst. Anschließend schneidest du das Stück mit einem Cutter-Messer aus. Dann kannst du das Material anbringen, indem du die Klebefolie zunächst an einer Seite abziehst. Diesen Teil klebst du an der Wand fest und löst dann Stück für Stück die Folie. Du solltest darauf achten, dass keine Hohlräume unter der Isolierung entstehen. Ansonsten kann sich dort wieder Wasser ansammeln. Um die Übergänge miteinander zu verbinden, bietet sich Armaflex-Klebeband an.

Wie kannst du deinen Camper zusätzlich isolieren?

Egal wie gut du die Dämmung angebracht hast, dennoch gibt es einige Schwachstellen im Fahrzeug. Das sind vor allem Fenster, Karosserieteile und Luftbrücken im Motorraum. Du kannst beispielsweise das Fahrerhaus vom Wohnraum durch einen Vorhang abtrennen. Zudem gibt es Isomatten für die Fensterscheiben zu kaufen. Diese Isolierung bringst du am besten außen an der Scheibe an. So bildet sich Tauwasser nur außen an der wasserfesten Matte und nicht im Innenraum. Hochwertige Modelle bieten die Möglichkeit, die Scheibe schnell wieder freilegen zu können, ohne die gesamte Abdeckung vom Fahrzeug nehmen zu müssen.

Indem du dein Wohnmobil gut dämmst, schützt du es vor Kälte und Feuchtigkeit. Auch wenn es zunächst mit etwas Aufwand verbunden ist – längerfristig hast du mehr Freude mit einem isolierten Camper. Am besten planst du beim Ausbau für die Verarbeitung des Dämm-Materials genügend Zeit ein.