Du möchtest mit dem Wohnmobil in den Urlaub fahren, willst aber nicht auf eine eigene Dusche verzichten. Welche verschiedenen Möglichkeiten gibt es, und was ist beim Duschen im Wohnmobil zu beachten? Erfahre jetzt mehr dazu.
Duschen im Wohnmobil – kompakt oder luxuriös
Oftmals findest du in Wohnmobilen und in Camper Vans ein integriertes Badezimmer mit Dusche, Waschbecken und Toilette. Die Ausführung der Nasszelle ist vom Platzangebot, dem individuellen Duschverhalten und vom persönlichen Budget abhängig. Von einem kompakten Raumsparwunder mit Schwenk-WC bis hin zu einem luxuriösen Bad ist alles möglich. Die Nasszelle befindet sich meistens im hinteren oder im mittleren Bereich des Wohnmobils.
Ein separates Bad bietet den Vorteil, dass bei der Nutzung der Zugang zu anderen Fahrzeugbereichen nicht blockiert wird. Durch die geringe Raumgröße ist die Bewegungsfreiheit jedoch etwas eingeschränkt.
Bei einem sogenannten Raumbad liegen sich Waschbecken, WC und Dusche getrennt im Fahrzeug gegenüber. Bei Bedarf kannst du beide Sanitärbereiche durch Türen zu einem größeren Bereich verbinden. Während der Nutzung ist der Zugang zu anderen Bereichen dahinter blockiert. Manchmal findest du kleine Duschkabinen direkt beim Wohnmobileingang verbaut. Dies ist vorteilhaft, wenn sich der Eingang vorn oder hinten am Fahrzeug befindet. Die Wohnmobildusche dient hier als „Dreckschleuse“. Beim Betreten des Fahrzeuges gelangt weniger Schmutz in den Wohnbereich. Die feuchte Luft kannst du nach dem Duschen schnell durch die Tür hinauslassen.
Die Außendusche zum Duschen im Wohnmobil
Eine Außendusche lässt sich am Wohnmobil installieren, sofern ein Anschluss dafür vorhanden ist. Er befindet sich seitlich am Fahrzeug, hinten an der Heckgarage oder an einem Außenstaufach. Bei Bedarf kannst du einen Anschluss nachrüsten, um Wasser aus dem eigenen Wassertank zu erhalten. Entscheidest du dich für einen Armatur-Anschluss mit Temperaturregler, kannst du dich auch draußen mit warmem Wasser duschen. Die interne Wasser- und Heizanlage sorgt für die Erwärmung des Wassers.
Möchtest du auf einen Extraanschluss verzichten, gibt es noch eine andere Lösung. Befindet sich ein Fenster im Bereich der Spüle, kannst du einen Schlauch mit Brause am Wasserhahn anbringen und nach außen legen. Im Vergleich zur Innendusche gibt es draußen genug Platz und ein zusätzlicher Duschvorhang bietet dir etwas Privatsphäre. Dreck, Sand oder Feuchtigkeit bleiben so immer draußen. Auch grobe Verschmutzungen an Schuhen oder der Ausrüstung lassen sich schnell beseitigen.
Wassertank für die Wasserversorgung
Für die Wasserversorgung benötigst du einen ausreichend großen Frischwassertank. Berücksichtige dabei auch den Wasserverbrauch für die Toilette und den Abwasch. Ein Tank mit einem Fassungsvermögen von 60 bis 100 Litern sollte dich je nach persönlichem Wasserverbrauch bis zu sieben Tage mit frischem Wasser versorgen.
Es gibt unterschiedliche Wassertankarten. Der Unterflurtank wird unter dem Fahrzeug befestigt und kann große Füllkapazitäten beinhalten. Mit ihm sparst du Stauraum im Inneren des Wohnmobils. Der Tank besteht aus robustem Material und lässt sich von außen leicht reinigen sowie befüllen. Nachteile sind, dass Schäden durch Frost oder Straßenunebenheiten auftreten können, da die Bodenfreiheit eingeschränkt ist. Vermeide daher lieber in unwegsames Gelände zu fahren.
Der Überflurtank befindet sich im Innenbereich, wodurch es zu Platzeinschränkungen kommt. Deshalb werden diese Tanks oft mit einem kleineren Fassungsvermögen gewählt. Frostschäden im Winter oder durch unebenes Gelände fallen weg und leicht befüllen, lässt sich der Tank auch.
Zum Auffangen des Schmutzwassers benötigst du auch einen Abwassertank. Dieser ist an der Fahrzeugunterseite montiert und sollte genauso groß sein wie der gewählte Frischwassertank.
Reinigung des Wassertanks
Bei regelmäßiger Benutzung des Wassersystems bilden sich weniger Verschmutzungen im Tank und in den Schläuchen. Durch das Ertasten im Wassertank lässt es sich leicht überprüfen, ob es Verunreinigungen gibt. Bei einer schleimigen Wand ist eine Reinigung und anschließende Desinfektion mit Chlordioxid oder Zitronensäure notwendig. Ist die Wand rau, wirkt hier ein Entkalker aus dem Drogeriemarkt entgegen. Ausführlichere Informationen findest du in unserem Beitrag zur Wassertankreinigung.
Die Mobile Dusche als Alternative
Ist keine feste Duschkabine im Wohnmobil, Camper oder Wohnwagen vorhanden, bieten sich mobile Duschen an. Es gibt unterschiedliche Modelle.
1. Mobile Reisedusche mit Wanne und Vorhang
Die mobile Reisedusche besteht aus einer Wanne, einem Vorhang und einer Hängevorrichtung für einen Wasserkanister. Sie ist für den Innenbereich gedacht und somit auch in einem Wohnwagen nutzbar. Der Vorhang wird direkt an der Wanne per Reißverschluss befestigt, sodass kein Wasser beim Duschen austritt. Sie ist jedoch preisintensiv.
2. Mobile Kanisterdusche
Die Kanisterdusche besteht aus einer kleinen 12-Volt-Tauchpumpe, dem Duschschlauch inklusive Brause und einem 20 Liter Weithalskanister. Diesen befüllst du mit Wasser, verbindest alle Bauteile und steckst den Stecker in eine 12-Volt-Steckdose oder den Zigarettenanzünder. Diese gibt es auch in einer größeren Ausführung als Rolltank. Beide Varianten sind platzsparend, schnell befüllt und für die Reise mit dem Auto und Caravan geeignet.
3. Outdoor-Solar-Dusche
Diese Dusche kommt in Form eines kleinen schwarzen Duschsackes, entweder mit oder ohne Pumpfunktion. Den schwarzen Sack legst du in die Sonne, sodass er sich und damit das kalte Wasser erwärmt. Die Campingdusche ist günstig, aber ohne Sonne gibt es kein warmes Wasser.
4. Akkubetriebene Gartendusche
Die akkubetriebene Dusche gibt es mit integrierter Pumpe am Schlauchende. Den Teil mit der Pumpe legst du in einen Wasserbehälter und schon kannst du dich duschen, bis der Akku leer ist. Diese Variante ist sehr platzsparend. Benötigst du warmes Wasser, musst du es vorher erhitzen.
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp. Solltest du dich in der Nähe von Fitnessstudios, Schwimmbädern oder einem Campingplatz mit Waschraum befinden, steht einer ausgiebigen Dusche nichts im Wege.
