Gerade für Neulinge ist der Aspekt der Stromversorgung im Wohnmobil ein großes Rätsel. Woher kommt eigentlich der Strom? Gibt es eine Batterie im Fahrzeug oder muss dieses per Stromkabel angezapft werden? In unserem Ratgeber haben wir alle wichtigen Informationen bezüglich der Stromnutzung in einem Reisemobil zusammengefügt, so dass du weißt, worauf du bei deiner nächsten Campingtour mit dem Wohnwagen und Wohnmobil achten musst.

Überblick über die Elektrik im Wohnmobil

Jedes Wohnmobil ist mit einer elektrischen Anlage ausgestattet, die die Stromversorgung garantiert. Zu dieser Anlage gehören ein oder zwei Aufbaubatterien und ein Ladegerät, um eben diese Batterien mit Landstrom zu laden. Damit die Geräte im Caravan auch betrieben werden können, ist die elektrische Anlage zudem mit einer 230V-Installation ausgerüstet. Die in den Batterien gespeicherte Energie kann zum Beispiel für die Beleuchtung im Wohnmobil, für den Betrieb des Kühlschranks, die Benutzung einer SAT-Anlage beziehungsweise eines Fernsehers genutzt werden. Zum Laden von elektrischen Geräten wie Telefonen, Laptops oder Kameras ist die Energie ebenfalls geeignet.

Der Unterschied zwischen der Bordbatterie und der Starterbatterie

In einem Camper befinden sich neben der Starterbatterie auch Bordbatterien, die die Stromversorgung im WoMo gewährleisten. Die Starterbatterie lässt sich auch in jedem anderen Fahrzeug finden, die Versorgungsbatterie hingegen nicht. Mit der Starterbatterie wird der Anlasser betrieben und bei ausgelassenem Motor auch beispielsweise die Beleuchtungsanlage, die Klimaanlage, das Radio und die Standheizung. Im Gegensatz zur Versorgungsbatterie gibt die Starterbatterie in kurzer Zeit hohe Ströme ab. Sie kann sich jedoch nicht langsam entladen und niedrigere Ströme abgeben. Somit kann die Starterbatterie nicht für die Versorgung der Geräte mit Strom im Wohnwagen und Wohnmobil genutzt werden. Die Bordbatterien, die dafür zuständig sind, sind dafür ausgelegt, niedrige Ströme langsam abzugeben. Zudem vertragen diese eine tiefe Entladung, was bei der Starterbatterie möglichst vermieden werden sollte.

Die richtige Batterie für den Camper

Damit die Geräte wie der Kühlschrank oder der Fernseher im Wohnwagen störungsfrei betrieben werden können, müssen die Batterien für die Versorgung der Geräte tiefe Entladungen vertragen sowie hohe Ströme bewältigen können. So werden vor allem GEL und AGM-Batterien als Bordbatterien in Campingfahrzeugen verbaut. Noch relativ neu auf dem Markt sind Lithium-Ionen-Batterien beziehungsweise Lithium-Batterien, die vor allem leichter und kompakter sind als die meisten Versorgungsbatterien. Besonders langlebig und leicht sind zudem die LiFePO4 Batterien für Wohnmobile.

Wechselrichter: 12 V wird zu 230 V

Wechselrichter gehören zur Zusatzausstattung in Wohnwagen. Diese ermöglichen es, dass die Kaffeemaschine ordnungsgemäß läuft oder du deine Haare mit einem Föhn trocknen kannst. Der Wechselrichter wandelt den Strom von 12 V auf 230 V Wechselspannung um, genauso wie daheim aus der Steckdose. Den meisten Geräten reicht nämlich nicht die Spannung von 12 V und somit sollte bei deinem Stromkreisaufbau dieses essenzielle Bauteil nicht fehlen.

Stationäres Aufladen der Batterien mit Landstrom

So gut wie jedes Wohnmobil hat außen eine Steckdose, auch CEE-Anschlussdose genannt. Du kannst diese unter einer Abdeckung am Heck des Wohnwagens oder an der Seitenwand finden. Über diese Steckdose kannst du das WoMo an eine vorhandene 230V Stromquelle anschließen. Auf vielen Campingplätzen ist es üblich, dass es pro Stellplatz eine Verbindung zum Landstrom gibt. Wenn der Wohnwagen oder das Wohnmobil mit Landstrom versorgt werden, laufen nicht nur die Geräte im Caravan über diesen Stromkreis, sondern auch die Aufbaubatterien werden durch das integrierte Ladegerät geladen. Über diese Außensteckdose kannst du natürlich auch daheim den Wohnwagen mit Energie versorgen oder die Batterien aufladen.

Passendes Stromkabel und Adapter für das stationäre Laden

Wenn du auf einem Campingplatz oder auf deinem Stellplatz stationären Strom ziehen willst, brauchst du ein Stromkabel oder eine Kabeltrommel mit einem CEE-Adapter. Wenn du dir unsicher bist, ob das Kabel auch wirklich als Camper-Stromkabel genutzt werden kann, solltest du auf die folgenden Merkmale achten: Das Kabel darf zum einen nur 25 Meter lang sein. Des Weiteren sind nur Gummischlauchleitungen mit der Bezeichnung H07RN-F sowie einem Kabelquerschnitt von mindestens 2,5 mm² zulässig. Auch bei dem CEE-Adapter gibt es bestimmte Merkmale, die wichtig sind. Zum einen sollte dieser mindestens der Schutzart IP44 entsprechen. So hast du garantiert einen Adapter, der auch für draußen geeignet ist und nass werden kann. Empfehlenswert ist zudem, dass der Adapter fest am Stromkabel befestigt ist.

Sicherheitstipps für die Nutzung von Landstrom

Bei der Nutzung des Stroms an deinem Stellplatz per Kabel solltest du ein paar wichtige Punkte beachten. Stromkabel sind für einen dauerhaften Einsatz im Freien ungeeignet. Denn auch wenn das Stromkabel sowie der Adapter der Schutzklasse IP44 entsprechen, bedeutet das nicht, dass diese beispielsweise in einer Wasserpfütze liegen können. Dabei kann es durchaus zu Stromschlägen oder Kurzschlüssen kommen. Wenn es also regnet, solltest du die Steckverbindung nicht auf dem Boden liegen lassen. Auch solltest du stets darauf achten, dass die Isolierung intakt ist. Um andere Menschen vor Unfällen zu schützen, solltest du bei der Verlegung des Kabels daran denken, dass dieses keine Stolperfalle darstellt. Dem Kabel bekommt es zudem nicht gut, wenn andauernd Wohnwagen oder andere Fahrzeuge darüberfahren.

Autarke Stromversorgung im Wohnmobil? – Ist das möglich?

Es ist auch möglich, die Stromversorgung im Wohnmobil vollkommen autark zu betreiben. Zur gängigsten Lösung gehört eine Solaranlage auf dem Dach des Campers, aber auch mit einem Generator, einer Brennstoffzelle und einem Windgenerator kannst du unabhängig vom Landstrom werden. Für welche Lösung du dich auch entscheidest: Du musst höchstwahrscheinlich deine Batteriekapazität ausbauen, um dein Wohnmobil wirklich autark mit Energie versorgen zu können. Das Praktische an einer autarken Versorgung ist, dass du unabhängiger bist und quasi überall übernachten kannst – egal ob es dort ausreichend Strom gibt oder nicht.

Solaranlage

Die Solaranlage ist wohl die am häufigsten genutzte autarke Stromquelle für einen Campingwagen. Viele neue Fahrzeuge haben bereits Solarmodule auf dem Dach als Grundausstattung. Sie besteht aus Solarmodulen, die auf dem Dach befestigt werden sowie einem Laderegler. Generatoren hingegen können zwar auch Strom produzieren, sind jedoch meist sehr laut, was wiederum als störend wahrgenommen werden kann. Eigentlich besteht ja das Ziel darin, mit der autarken Stromquelle in der freien Natur mit dem Camper stehen zu können. Dabei kann die Lautstärke des Generators natürlich sehr nervig sein. Deine Camping-Nachbarn werden dich nicht gerade um deinen Generator beneiden.

Brennstoffzelle

Angenehmer ist da schon eine Brennstoffzelle als Energielieferant. Noch vor Jahren waren Brennstoffzellen nur schwer zu bekommen, das sieht heute schon anders aus. Als kauffertiges Produkt speziell für Wohnmobile ist sie schnell verbaut und produziert wie die Solaranlage lautlos Strom.

Windrad

Vollkommen ungewöhnlich aber durchaus möglich ist die Stromversorgung im Wohnmobil mit einem Windrad. Es gibt auf dem Markt zwar nur wenige Angebote, aber gerade in windigen Regionen könnte sich die Investition durchaus lohnen, insbesondere wenn du einen festen Stellplatz hast.